Brown, Sandra by Eisnacht

Brown, Sandra by Eisnacht

Autor:Eisnacht [Eisnacht]
Die sprache: eng
Format: epub
veröffentlicht: 2011-09-17T12:59:48+00:00


Vielleicht hatte er gar nicht vor, sie umzubringen«, fuhr Begley fort. »Vielleicht gerieten die Dinge außer Kontrolle, und er hat zu spät gemerkt, dass sie nicht mehr atmet. Aber so oder so, ob er sie nun vergewaltigt hat oder nicht, das Erlebnis macht ihn scharf.«

Er schloss die Augen, als könnte er alle Taten und Gedanken-Prozesse des Täters nachvollziehen. »Als er nicht gefasst wird, nicht mal unter Verdacht gerät, begreift er, wie leicht das alles ist. Jetzt hat er Geschmack daran gefunden. Allmachtsgefühle sind der schärfste Egotrip. Der allergrößte Rausch besteht darin, das Schicksal eines anderen Menschen in die Hand zu nehmen und über ihn zu bestimmen.

Während er sich die Zeit mit Eisklettern oder anderem Quatsch vertreibt, geht ihm auf, dass das längst nicht mehr so spannend ist wie früher. Das Adrenalin schießt ihm nicht mehr so in die Adern wie einst. Er muss an das High denken, das ihm der Mord an diesem Mädchen beschert hat, und bekommt bei dem Gedanken, es wieder zu tun, einen Steifen.

Er beschließt, nach Cleary zurückzukehren und nachzuforschen, welche Hilfe er einer anderen bedürftigen Frau angedeihen lassen kann und ob es nicht möglich ist, sich noch mal diesen speziellen Kick zu verschaffen. Er kommt hierher zurück, weil hier praktisch keine Gefahr besteht, dass er gefasst wird. Seiner Überzeugung nach sind die Bullen nur Dorfdeppen und längst nicht so schlau wie er. Es gibt hier zahllose Verstecke und über Kilometer hinweg ungestörte Wildnis, in der er die Leichen verschwinden lassen kann. Es gefallt ihm hier. Es ist der perfekte Ort für seinen neuesten Abenteuertrip.«

Gegen Ende seines imaginären Szenarios hatte Begley immer wütender geklungen. letzt riss er die Augen auf. »Warum geht es nicht weiter?« Er wischte die beschlagene Windschutzscheibe mit dem Ärmel ab und fragte: »Wieso brauchen die so lange, verfickte Kacke?«

Im Führerhaus des Streulasters neigte sich Dutchs Geduld rapide dem Ende zu. »Du kannst das besser, Cal.«

»Vielleicht könnte ich es besser, wenn du aufhören würdest, mich anzubrüllen.« Hawkins klang, als würde er gleich in Tränen ausbrechen. »Du machst mich nervös. Wie soll ich den Berg raufkommen, wenn du mich mit jedem Atemzug beschimpfst? Vergiss das, was ich über deine Alte gesagt habe, ob sie gerettet werden will oder nicht, ich wollte dich ehrlich nicht sauer machen. Ich hab nur gefragt.«

»Lilly geht nur mich etwas an.«

Hawkins murmelte halblaut etwas, das wie: »Nicht mehr, nein«, klang, aber Dutch ging nicht darauf ein, weil Cal objektiv gesehen Recht hatte. Außerdem näherten sie sich bereits der zweiten Haarnadelkurve, an der sie gestern Abend gescheitert waren. Er wollte, dass sich Hawkins ganz und gar auf die Kehre konzentrierte.

Cal schaltete einen Gang nach unten, und dabei fiel Dutch auf, dass Cals Hände zitterten.

Vielleicht hätte er Hawkins einen Schluck aus der Whiskeyflasche genehmigen sollen. Er wusste aus seinen eigenen Trinkerzeiten, dass manchmal ein winziger Schluck eine zitternde Hand zur Ruhe bringen konnte. Aber dafür war es jetzt zu spät. Hawkins ging schon in die Kurve.

Er versuchte es wenigstens.

Die Vorderräder folgten dem Kommando des Lenkrades. Sie schlugen rechts ein. Der Laster nicht. Er



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